Laudatio
Frau Akker hat in Ihrer Doktorarbeit die strukturelle und geochemische Entwicklung eines ehemaligen Akkretionskeils in den Schweizer Alpen untersucht. Akkretionskeile sind abgescherte und zusammengestauchte Sedimentstapel, welche sich beim Abtauchen einer ozeanischen Platte unter einer kontinental Platte bilden. Wie von aktiven Plattengrenzen bekannt, entstehen an ihrer Basis desaströse Megaerdbeben mit Magnituden von 8-9 (das sind die stärksten Beben, die wir auf der Erde kennen). Mit einer Vielzahl von quantitativen Methoden und der Kombination von Feldarbeit und hochmoderner Laboranalytik (z.B. Synchrotron-basierte Röntgenfluoreszenz in Australien) kann Frau Akker nachweisen, wie das Zusammenspiel des Freisetzens von Wassers in Sedimenten, den gesteinsinternen Verformungsmechanismen und der Entwicklung von Wasserfliesspfaden im Akkretionskeil von statten geht. Mit ihren Untersuchungen an einem exhumierten Paleo-Akkretionskeil kann sie somit Rückschlüsse auf Geometrien, Mikrostrukturen und Deformationen an aktiven Akkretionskeilen, wie beispielsweise in Südamerika, Japan oder Neuseeland, machen. Es sind wahrscheinlich die Fluktuationen des „Schmierens“ von grossen Scherbahnen durch das in Akkretionskeilen freigesetzte Wasser, welches das Auslösen von Megaerdbeben kontrolliert